Haltern. Die Corona-Regeln ändern sich im Verlauf des Jahres immer wieder. Ist die Inzidenz am Anfang der Maßstab, wird sie Ende des Jahres von der Hospitalisierungsquote abgelöst.Die Corona-Regeln sind zwischenzeitlich so umfangreich, dass viele Menschen den Überblick verlieren. Besonders hart treffen die Verordnungen Einzelhandel, Dienstleister und Gastronomie - von den schulpflichtigen Kindern ganz zu schweigen. Einige der Maßnahmen im Überblick:- 15-Kilometer-RadiusAnfang Januar sind die Zahlen so hoch, dass die Halterner sich eine Zeit lang nur im Umkreis von 15 Kilometern bewegen dürfen - Wege zur Arbeit ausgenommen.- Click & Collect, Click & Meet,Testpflicht, Bändchen Die Halterner Einzelhändler kämpfen sich gemeinsam mit den Kunden durch die verschiedensten Lösungen. Bis Anfang März dürfen bestellte Waren nur an der Tür übergeben werden. Kurz darauf ist ein kurzer Aufenthalt mit Termin im Geschäft möglich. Im April ist ein negativer Test Pflicht zum Besuch im Laden. Auch die Kundenanzahl wird begrenzt. Ab Sommer ist dann alles scheinbar normal. Im Dezember kommt 2G, Ungeimpfte bleiben draußen.- AusgangssperreEnde April steigt die 7-Tages-Inzidenz im Kreis Recklinghausen auf über 200, die Regeln der Corona-„Notbremse“ greifen auch in Haltern. Am letzten Aprilwochenende gilt erstmals seit dem 2. Weltkrieg eine nächtliche Ausgangsbeschränkung. Zwischen 22 und 5 Uhr darf niemand mehr nach draußen, außer er muss zur Arbeit. Bewegung an frischer Luft bleibt bis Mitternacht erlaubt, allerdings nur alleine – und daran halten sich die meisten Halterner.- Testpflicht und Impfnachweis in der GastronomieDie Gastronomie bleibt über Monate geschlossen, viele Restaurants bieten Lieferservices an. Erst im Mai darf die Außengastronomie wieder öffnen - mit 3G. Die Innengastro folgt im Juni, 3G gilt dann nur noch für den Innenbereich. Ende des Jahres gilt dann 2G.
Juni
Anfang Juni eröffnet die Ausstellung „Ruhr-Ding Klima“ der Urbanen Künste Ruhr. Am Silbersee können künstlerische Arbeiten bewundert werden, weitere Standorte der Ausstellung sind in Gelsenkirchen, Herne und Recklinghausen.
- Im Gedenken an ertrunkene Geflüchtete steht die Veranstaltung des Asylkreises Haltern Anfang Juni. Andreas Stegemann eröffnet die Veranstaltung, in deren Mittelpunkt eine Liste mit den Namen von 45.250 Menschen steht, die auf der Flucht vor Krieg und Elend im Mittelmeer ertrunken sind. Ärger gibt es am Rande um eine Forderung der Seebrücke, nämlich dass das zukünftige Innenministerium nicht durch CDU/CSU besetzt werden soll. Der Asylkreis hatte die Veranstaltung mit der Seebrücke durchgeführt.
- Im Juni knackt der Bürgerbus die magische Marke: 100.000 Kilometer ist der Wagen laut Kilometerzähler jetzt bereits unterwegs gewesen.
- Die EM kann dank niedriger Inzidenzzahlen in Haltern auch im Rudel geschaut werden. In Jupps Biergarten, im Café Extrablatt, im Café Zentral und der Gaststätte Alter Garten sowie im Kolpingtreff sind die Spiele zu sehen. Es gilt aber: Jeder und jede bleibt am Tisch sitzen, teilweise kann man die Spiele auch nur drinnen sehen, um Menschenansammlungen zu vermeiden.
- Das Joseph-König-Gymnasium wird ausgezeichnet als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Die Schülervertretung hatte sich um das Siegel bemüht, mit dem sich Schüler, Lehrer und Angestellte verpflichten, sich verstärkt gegen Rassismus, Diskriminierung und Mobbing einzusetzen. Voraussetzung für das Siegel ist eine Abstimmung in der Schule, bei der 70 % der Schulangehörigen für die Auszeichnung stimmen müssen. In Haltern waren es 97 % bei 84 % Wahlbeteiligung.
- Lange wurde gezittert, doch schlussendlich klappt es: Mit einer Ausnahmegenehmigung der Stadt dürfen die Abschluss-Schüler des Gymnasiums und der Hauptschule jeweils mit 100 Leuten in der Diskothek Stadtmühle ihren Abschluss feiern. Bis zu 100 negativ getestete Personen dürfen feiern, Genesene und Geimpfte werden nicht mitgezählt. So reicht es bei den Gymnasiasten gerade so für den 103 Schüler starken Jahrgang – 9 Personen sind genesen.
- Ende Juni entlassen die Halterner Schulen ihre Abschlussklassen. In der Joseph-Hennewig-Schule gibt es 63 Absolventen und Absolventinnen, 16 davon haben auch die Fachoberschulreife in der Tasche. Beim Gymnasium sind es ein paar Tage später 113 Schülerinnen und Schüler, die die Schule erfolgreich verlassen. Drei davon schaffen sogar einen Schnitt von 1,0. Am Hans-Böckler-Berufskolleg Marl/Haltern gehen 60 Abiturienten ab. Hier gibt es 2 Schüler mit einem Abischnitt von 1,0. Außerdem machen 28 Personen aus der Internationalen Förderklasse ihren ersten deutschen Abschluss. Den Abschluss macht die Alexander-Lebenstein-Realschule: 139 Schüler verlassen hier nach 10 Jahren die Schule, 138 davon mit einem Realschulabschluss. Und 100 von ihnen haben auch die Weiterempfehlung für das Gymnasium erhalten, ein guter Wert sowohl für die Schule als auch für ganz NRW.