Hamm-Bossendorf. Auf Halterns derzeit größter Baustelle wird seit November gebohrt. Das ist der Start für ein Projekt mit 100 Wohnungen und Gewerbeeinheiten.Mit 30 Erdwärme-Tiefenbohrungen geht es auf der Baustelle am Bossendorfer Kreuz los. Auf dem ehemaligen Dickerhoff-Gelände entsteht ein Quartier mit Mietwohnungen, Gewerbeeinheiten, Kita und einer Wohngemeinschaft für Demenzkranke.Die Baugenehmigungen für zwei der sechs mehrgeschossigen Häuser liegen vor, die Bauanträge für die weiteren vier Häuser gehen noch in diesem Jahr an die Halterner Bauverwaltung. Die Energieagentur NRW hat diesem Quartier schon im ersten Anlauf nach der Präsentation in Düsseldorf den Titel Klimaschutzsiedlung zugesprochen. Kontinuierlich gebe es Nachfragen nach den Mietwohnungen, so die Investoren. Diese Wohnungen haben fünf unterschiedlich große Zuschnitte: Singlewohnungen mit 30 Quadratmetern kommen ebenso auf den Markt wie 150 Quadratmeter große Penthousewohnungen oder Reihenhaus-ähnliche Familienwohnungen über zwei Etagen. Die Mietpreise variieren nach Lage. In dem Quartier gibt es auch einen Kindergarten mit 55 Plätzen, einzigartig für Haltern ist die Wohngemeinschaft für 24 Demenzkranke. In die Gewerbeeinheiten ziehen unter anderem Bäckerei, Apotheke und Zahnarztpraxis ein. esc
Schwieriger Start für neues Fitnessstudio
Hamm-Bossendorf. Ein Fitnessstudio zu eröffnen erfordert schon unter normalen Umständen einen langen Atem. Der Start von „Clever Fit“ unter Coronabedingungen wird aber zum besonderen Drahtseilakt.
Schwieriger können die Startbedingungen kaum sein: Im August 2020 können Nicolas Korte und Dennis Krügel ihr neues Fitnessstudio Clever Fit an der Recklinghäuser Straße für gerade mal drei Monate öffnen. Am 2. November ist schon wieder Schluss. „Wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir das nicht gemacht“, sagt Nicolas Korte im Mai. Die beiden Ibbenbürener betreiben bereits seit über drei Jahren ein Clever-Fit-Studio in Borken. „Das war unsere Rettung, denn ohne das zweite Studio hätten wir diese Zeit bis heute finanziell gar nicht überlebt“, sagt Nicolas Korte. Schon die für Juni 2020 geplante Eröffnung in Haltern hatte sich Coronabedingt um zwei Monate verzögert. Eigentlich hätte durch den Vorverkauf schon ein Grundstock an Trainingswilligen aufgebaut sein sollen. Aber nicht viele wollen die „Katze im Sack“ kaufen.
Marler Straße: Tempo 30 begrenzt
Hamm-Bossendorf. Die Tempo-30-Regelung an der Marler Straße wird teilweise aufgehoben.
In Hamm-Bossendorf (Ortsbereich Hamm) gilt bei der Ortsdurchfahrt auf der Marler Straße seit vielen Jahren Tempo 30. Grund dafür ist der Kindergarten Heilig Kreuz, der unweit der Durchgangsstraße liegt. Die Kinder und ihre Eltern sollen dort sicher die Straße überqueren können.
Diese Regelung wird im August geändert. Die Tempobegrenzung gilt nur noch zeitlich begrenzt: montags bis freitags von 6.30 bis 17.30 Uhr. Am Wochenende ist sie ganz aufgehoben.
Hintergrund dafür ist die Eingabe eines Halterner Bürgers, der die Rechtmäßigkeit der Dauerbegrenzung infrage gestellt hatte, teilt die Stadt Haltern auf Anfrage mit.
Eine Dauerbegrenzung in der Ortsdurchfahrt muss laut Straßenverkehrsordnung rechtlich nicht zwingend aufrecht erhalten werden.
Blitz spaltet riesigen Baum
Hamm-Bossendorf. Ende Juli wird Erich Kehrel am Abend vor dem Fernseher von einem ohrenbetäubenden Knall erschreckt. Vor Schreck wird er regelrecht in den Sessel gedrückt. „Danach war aber nichts mehr zu hören. Wirklich nur der eine laute Knall“, sagt Erich Kehrel. Als am nächsten Morgen beim Frühstück auf der Terrasse plötzlich laute Motorsägen-Geräusche erklingen, wird der Rentner neugierig. Das kann doch nur etwas mit dem abendlichen Donnern zu tun haben. Und tatsächlich: In unmittelbarer Nähe zum Wohngebiet hatte ein Blitz einen riesigen Baum gespalten.
November
› Landrat Bodo Klimpel zeichnet im Alten Rathaus Jochen Heckmann mit dem Verdienstkreuz am Bande aus. Heckmanns bekannteste Projekte in Haltern waren die Segel im Kreisverkehr Münsterstraße, der beleuchtete Siebenteufelsturm, der Anstrich des Alten Rathauses, der Weihnachtsmarkt und das Open-Air-Event „Haltern bittet zu Tisch“. Sein bürgerliches Engagement trage zum Wohl und Zusammenhalt der Gesellschaft bei, so Klimpel.
› Der Commerzbank-Geldautomat an der Mühlenstraße wird Mitte November geschlossen. Die Filiale war schon zu, der SB-Bereich aber noch offen. › Anfang November wählen über 1000 Gemeindemitglieder in Haltern den Kirchenvorstand. Alle drei Jahre werden die ehrenamtlichen Mitglieder neu bestimmt – dieses Jahr sind acht der 16 Mitglieder neu gewählt.
› Zur Reichspogromnacht lädt die SPD nach einem Jahr Pause wieder zum öffentlichen Innehalten auf dem jüdischen Friedhof ein. Auf Einladung der Stadt referiert derweil Dr. Kristine von Soden über die Vertreibung jüdischer Kulturschaffender in der Halterner Erlöserkirche. Zur zentralen Gedenkfeier auf dem Halterner Marktplatz lädt das Halterner Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt zusammen mit dem Asylkreis Haltern. Auch Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen sind unter den 150 Gästen, um eigene Beiträge vorzutragen.
› Um Geld zu sparen und den sinkenden Mitgliederzahlen zu begegnen, will das Bistum Münster 200 Pfarreien zu rund 50 „pastoralen Räumen“ zusammenfassen. Dabei würden Haltern und Marl eine Einheit bilden, die Zahl der Seelsorger und Seelsorgerinnen würde reduziert.
› Bei einem Wohnungsbrand an der Recklinghäuser Straße werden vier Personen schwer verletzt. Der Brand einer Dunstabzugshaube erzeugte bei drei Menschen leichte Rauchgasvergiftungen, eine Bewohnerin wurde durch das Gas schwer verletzt. Es entstanden mehrere tausend Euro Sachschaden. Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit 45 Einsatzkräften vor Ort. Kurz zuvor hatte es einen Kellerbrand wegen durch einen Akku einer Photovoltaikanlage in der Wiechertstraße gegeben. Hier wurde niemand verletzt.
› Mehrfach werden im November Jugendliche am Halterner Bahnhof überfallen und ausgeraubt. Beim zweiten Vorfall kannten sich Opfer und Täter, die Täter konnten somit aufgegriffen werden. Zwei von drei Fällen kann die Polizei im Dezember aufklären.
› 2021 hat die Stadt Haltern insgesamt 63 geflüchtete Personen aufgenommen, die meisten flohen aus Syrien und Afghanistan. Die Aufnahmequote ist aktuell zu 97 % erfüllt, der dezentrale Weg der Unterbringung habe sich gelohnt, sagt Michael Schniederjahn (Fachbereich Soziales).
› Seit Anfang November ist der alte Pendlerparkplatz am Halterner Bahnhof nicht mehr in Benutzung, geparkt werden soll auf 350 Plätzen am Ikenkamp. Einige Pendler ignorieren jedoch die Verbotsschilder – Mitte November wird der Parkplatz dann endgültig gesperrt. Hier sollen nun Gewerbeeinheiten entstehen.
› Kurz nach dem Fauxpas des TuS Haltern in der Westruper Heide tauchen auf Instagram Bilder eines Filmprojekts auf – auch hier verlassen die Personen illegalerweise die Wege und betreten das Naturschutzgebiet. Das Produktionsteam zeigt sich betroffen und verspricht eine Spende an den Natur- und Vogelschutzverein Haltern.
› Mitte November startet die Eisstockbahn an der Stadtmühlenbucht. Ursprünglich für 2020 geplant, kann das Event dieses Jahr stattfinden – unter 2G-Regeln. Der Nikolausmarkt findet mit verschärftem Sicherheitskonzept statt. Angewendet wird die 2G-Regelung, sie wird stichprobenartig kontrolliert. Die Schlittschuhbahn ist mit reduzierter Personenzahl nutzbar, einige Teilnehmer sagen jedoch von sich aus ab, so zum Beispiel die Lions und die 6. Kompanie. Der Nikolausumzug in der Innenstadt und in Flaesheim sowie die verkaufsoffenen Sonntage fallen hingegen aus. Auch das Neujahrsschwimmen wird abgesagt, ebenso wie der für März geplante Wettbewerb um den Kiep. Die Glücksthalerziehung findet ohne Publikum statt.
› Die Stadtwerke Haltern erhöhen ihre Energiepreise für Neuverträge. Statt bisher 1,13 Cent pro Kilowattstunde zahlen Kunden bei Neuunterzeichnung 1,34 Cent für „Haltern Gas“. Ein Produkt mit Preisgarantie werde jedoch nicht erhöht.
› Zu einem tödlichen Unfall kommt es Ende November am Bahnhof. Ein 19-Jähriger wird von einem Intercity erfasst, als er als Abkürzung die Gleise überqueren will, um von Gleis 2 auf Gleis 1 zu kommen. Er ist sofort tot.