Herr Schönberg, feste dritte Zähne an einem Behandlungstag bzw. in wenigen Stunden bieten Sie ihren Patienten in Spellen durch das sogenannte All on 4 Verfahren an. Das klingt sehr spektakulär. Erklären Sie doch bitte mal, wie dieses Verfahren funktioniert.
Der Tagesablauf stellt sich folgendermaßen dar: Der Patient kommt morgens um 8.00 Uhr zur Operation. Zunächst wird je nach Patientenwunsch eine Vollnarkose oder eine lokale Anästhesie durchgeführt. Dann werden ggfs. noch vorhandene erkrankte Zähne entfernt und sofort 4 Implantate eingesetzt und so positioniert, dass eine Brücke fest verschraubt werden kann. Diese Brücke wird von unserem Zahntechniker sofort am gleichen Tag produziert und am Abend von mir fest verschraubt, so dass der Patient am selben Abend schon wieder essen kann.
Zwischen der Operation und dem fest einschrauben Brücke liegen also nur wenige Stunden? Ist das richtig?
Ja genau, in den meisten Fällen nur ca. 7-8 Stunden.
Was geschieht in dieser Zeit mit dem Patienten?
Der Patient ist in dieser Zeit unter ambulanter ständiger Beobachtung in unserem Relaxraum. Dort kann er sich erholen, entspannen, lesen, Fernseh schauen oder auch schlafen. Kalte oder auch warme Getränke stehen zur Auswahl.
Wenn noch erkrankte bzw. stark geschädigte Zähne vorhanden sind, müssen diese meist im Vorfeld entfernt werden. Wie ist das denn beim All on 4-System, Herr Schönberg?
Die Zähne werden in der gleichen Sitzung entfernt, auch wenn die Zahnwurzel entzündet und Lockerungsgrade vorhanden sind, stellt dieses kein Hindernis dar.
Die gesamte Behandlung ist in 8 Stunden abgeschlossen! Das Tragen von unkomfortablen Provisorien entfällt durch die am gleichen Tag fest verschraubte Brücke.
Was geschieht bei Knochenmangel z. B. im Seitenzahnbereich, muss dann Knochen aufwendig aufgebaut werden?
Nein, hier liegt der Hauptvorteil dieses Systems. Grade Knochenmangel an den typischen Stellen wie z. B. im Oberkieferseitenzahnbereich bei ausgeprägter Kiefer-höhle oder im Unterkiefer über dem Hauptnerv.
Die hinteren Implantate werden in einem 45 Grad-Winkel gesetzt, so dass fast immer auf einen Knochenaufbau verzichtet werden kann. Selbst bei extrem schlechten Knochenverhältnissen ist so eine Implantation noch möglich. Man hat quasi aus der Not eine Tugend gemacht.
Wie können Sie so genau voraussagen, auch wenn z. B. noch Restzähne vorhanden sind oder die Knochenverhältnisse ungünstig sind, dass das System funktioniert?
Im Vorfeld erstellen wir in unserer Praxis ein sogenanntes DVT. Hiermit haben wir eine dreidimensionale Darstellung der Knochenverhältnisse und können im Vorfeld die Implantate virtuell inserieren. Das bedeutet absolute Genauigkeit. Durch die Computerinformationen lässt sich ggf. eine Schablone erstellen, die eine zusätzliche Sicherheit gibt. Es bleibt also nichts dem Zufall überlassen.
Wie lange gibt es das System schon und liegen Langzeitergebnisse vor?
Das System wurde in den 90er Jahren von Prof. Malo aus Lissabon entwickelt und bei über 10.000 Patienten erfolgreich angewandt. Die Erfolgsquote liegt bei ca. 95%. Das System ist seit 7 Jahren verfügbar.
Herr Schönberg, würden Sie bitte kurz und knapp die Vorteile für den Laien auf den Punkt bringen.
Ja, gerne. Die wesentlichen Vorteile dieser einzigartigen Methode sind:
• Innerhalb weniger Stunden hat der Patient eine vollwertige, schöne, neue und fest verschraubte Brücke, die am selbigen Abend sofort belastbar ist!
• Keine lange Wundheilungsphase nach dem Zahnziehen bevor dann überhaupt implantiert werden kann. Die meist 6 monatige Heilphase entfällt!
• Das Tragen von unkomfortablen Provisorien, die schlecht sitzen, im Oberkiefer den Gaumen bedecken und oftmals Sprachstörungen und Geschmacksstörungen erzeugen, gehören der Vergangenheit an!
• Insgesamt also ein operativ sensationell schnelles Verfahren, welches für den Patienten unmittelbare sofortige Rehabilitation des Kiefers ermöglicht auch bei wenig Knochen!
• Und zum Schluss in vielen Fällen 30% kostengünstiger als herkömmliche Verfahren!
Herr Schönberg, vielen Dank für die Information.