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Breites Spektrum

Mit einer ergotherapeutischen Intervention lassen sich bei nahezu allen Erkrankungen oder Beeinträchtigungen Verbesserungen im Alltag erzielen. Heute ist der Welttag der Ergotheraphie.

Ergotherapeuten kümmern sich unter anderem darum, die motorischen Fähigkeiten zu erhalten oder zu verbessern. FOTO STOCKADOBE

Ergotherapie begleitet  den Menschen von klein auf. Oft bestehen bei Kindern Störungen, die man muss sagen glücklicherweise - immer besser und schneller erkannt und diagnostiziert werden. Alle sind gut informiert und sensibilisiert: Ärzte, Erzieher und Pädagogen ebenso wie die Eltern selbst. Für einen guten Behandlungserfolg ist oft ausschlaggebend, dass das Umfeld bei entsprechenden Beobachtungen zeitnah handelt. In vielen Fällen verordnen Ärzte dann Ergotherapie.

Ergotherapeuten kümmern sich um Kinder mit motorischen, sozialen oder geistigen Störungen, Erkrankungen oder Entwicklungsverzögerungen und um Kinder mit Behinderungen. Sie sorgen dafür, dass sich deren Fähigkeiten verbessern.

Manche Kinder mit einer Erkrankung oder Beeinträchtigung fühlen sich minderwertig oder werden von ihren Altersgenossen so behandelt oder ausgegrenzt. Ergotherapeuten machen diese Kinder stark und stabilisieren sie psychisch, verhelfen ihnen zu mehr Selbstwertgefühl und einem gesunden Selbstvertrauen.

Auch beziehen Ergotherapeuten das Umfeld ein, klären dieses über die Erkrankung oder Störung auf. Sie versetzen die Bezugspersonen - allen voran die Eltern - in die Lage, das Kind besser zu verstehen, verständnisvoller mit ihm umzugehen und in eskalierenden Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.

Ergotherapeuten gehen in die Tiefe

Es ist zeitgemäß und zielführend, bestimmte Erkrankungen interdisziplinär zu behandeln. Bei vielen Erkrankungen wie beispielsweise bei Krebs, Depression, ALS, Multipler Sklerose, Parkinson, Schlaganfall, chronischen Schmerzen, psychischen Erkrankungen und ebenso bei körperlichen oder geistigen Behinderungen oder bei schweren Unfällen gehören Ergotherapeuten zum Behandlungsteam.

Das übergeordnete Ziel einer ergotherapeutischen Intervention ist stets, die Patientinnen und Patienten so zu befähigen, dass sie Ihren Alltag gut, selbstbestimmt und möglichst autark bewältigen.

Ein weiterer Part von Ergotherapeuten ist unter anderem: Die Betroffenen über ihre Erkrankung informieren, sie über Auswirkungen und Folgen der Behandlung aufklären und die Familie ins Bild setzen. Gerade bei schlimmen Diagnosen ist es wichtig, sich die Zeit zu nehmen, die dafür nötig ist, um beispielsweise alle emotional abzufangen und zwar so, dass sich niemand abgefertigt vorkommt.

Ergotherapeuten haben die Maßgabe, sich intensiv um die Patienten und deren Familie zu kümmern; sie sollen sich die Zeit nehmen, die bei Ärzten oder anderen Fachdisziplinen nicht vorgesehen ist. Dabei einfühlsam vorzugehen ist ein typisches Merkmal von Ergotherapeuten. Damit schaffen sie eine gute Vertrauensbasis.

Ehrlichkeit spielt eine große Rolle

Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Behandelnden und Behandelten aufzubauen ist unter anderem auch dafür nötig, um herauszufinden, was den Menschen, der erkrankt ist, in seinem tiefsten Inneren bewegt. Dabei spielt Ehrlichkeit eine große Rolle: die Ehrlichkeit der Erkrankten oder Menschen in der Krise zu sich selbst steht dabei an erster Stelle.

Im nächsten Schritt heißt auch und es, diese Ehrlichkeit im Außen zuzulassen sich beispielsweise dem Ergotherapeuten in jeder Hinsicht anzuvertrauen. So gelingt es, gemeinsam herauszufinden, was der betroffenen Person im Leben wirklich wichtig ist. Mit diesem Wissen lässt sich festlegen, wie es während und nach der Erkrankung weitergehen soll und wie entsprechende Ziele zu erreichen sind. DVE