Jahresrückblick Haltern am See Anzeige

Demonstration gegen Corona-Regeln am Westuferpark

Polizei und Ordnungsamt beobachen die Demonstration am Westuferpark. FOTO PRIVAT

Haltern. Auch die Seestadt bleibt von Corona-Demonstrationen nicht verschont: Ein 48-jähriger Hertener organisiert mit Gleichgesinnten am 12. und 13. Mai eine Demonstration gegen die Coronaregeln.„Wir wollen Freiheit zum Feiern im Westuferpark“: Unter diesem Motto ruft die Gruppe zum Widerstand auf. In den Park dürfen sie nicht, zugewiesen wird ihnen stattdessen der Wendehammer am Bahnübergang Zu den Mühlen. 50 Menschen nehmen teil.Ein Nachbar stört sich an den „groben Sprüchen“ der Corona-Leugner, aber eine aggressive Stimmung nimmt er nicht wahr. Die Demonstranten hinterlassen am Ende den Platz sogar penibel sauber.„Aber die Demonstranten waren nicht zu belehren, wie lebensbedrohlich das Virus tatsächlich ist“, sagt der Nachbar. Im Gegenteil, sie würden Passanten noch dazu auffordern, die Pandemie zu ignorieren. „Masken trugen die Demonstranten nicht“, berichtet er.

Mai


Der 1. Mai verläuft wegen Corona auch dieses Jahr in Haltern sehr ruhig. Maiwandercliquen sind nicht zu sehen, stattdessen Familien, Paare und sportlich Aktive, die das tolle Frühlingswetter ausnutzen. Polizei und die Security an der Stadtmühlenbucht melden keine Vorkommnisse. Stattdessen wurde der Live-Stream „Tanz in den Mai“ aus dem Alten Rathaus genutzt, insgesamt waren mehrere Tausend Menschen dabei. Die Besonderheit: Per Taxi wurden Cocktails und Essen aus einigen Halterner Kneipen und Restaurants direkt zu den Zuschauern nach Hause geliefert.

- Anfang Mai beginnt Straßen.NRW wieder mit der Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner (EPS). Drei Methoden kommen dabei zum Einsatz: Winzige Fadenwürmer (Nematoden) werden abends in die Bäume gespritzt. Sie werden von den Raupen gefressen und führen dann zu deren Tod. Teilweise wird auch ein Biozid gegen die EPS eingesetzt. Es wirkt jedoch auch gegen andere Raupen und Schmetterlingsarten wirkt und daher von Naturschutzverbänden kritisiert. Zu guter Letzt werden auch in diesem Jahr die Nester des EPS von Straßen.NRW abgesaugt. Die Stadt Haltern arbeitet wieder mit EPS-Fallen und Meisenkästen, um den Fressfeinden der Raupen ein Heim zu bieten.

- Die Caritas-Fundgrube zieht vom Bahnhofsgebäude ins Fair-Kaufhaus am Münsterknapp um. Dort wird gebrauchte und gespendete Kleidung angeboten, verkauft von Menschen, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Durch den Umzug hat sich die Verkaufsfläche verdreifacht. ›In der Mühlenstraße entsteht ein Gebetshaus, das es möglich macht, zu jeder Tages- und Nachtzeit zu beten. Es orientiert sich am christlichen Glauben, bietet aber auch Austausch mit den Mitgliedern anderer Konfessionen. Das Team möchte der Kirche keine Konkurrenz machen, sondern eine modernere und individuellere Form des Glaubens unterstützen.

- Eine neue Initiative will Haltern fahrradfreundlich machen. Die Gruppe rund um Adalbert Pollerberg, die auch aus vielen Schülern und Studenten besteht, sammelt Vorschläge, um die Fahrradinfrastruktur in der Stadt zu verbessern. Unter anderem setzen sie sich für die Schaffung des Stever-Lippe-Radwegs ein. Die Vorschläge werden auf haltern-fahrradfreundlich.de präsentiert.

- Die Pfarrei St. Sixtus kriegt einen neuen Pfarrer: Patrick Chibuko aus Nigeria verstärkt ab sofort das Seelsorge-Team. Der 65-Jährige war vorher Dekan an einer theologischen Fakultät in der nigerianischen Großstadt Enugu. Es ist nicht sein erstes Mal in Deutschland: Seit 1987 lernte er unter anderem Bamberg, Limburg und Frankfurt als Pfarrer kennen.

- Ende Mai attackieren Unbekannte das SPD-Büro in Haltern. Drei Panzerglasscheiben werden beschädigt und außerdem die Fassade beschmiert. Online bekennt sich die Gruppe „Autonome Trans-Personen“ zu dem Angriff. Grund sei die auf Bundesebene auf von der SPD abgelehnte Änderung des Transsexuellengesetzes gewesen, die trans Personen mehr Selbstbestimmungsrechte einräumen und diskriminierende Gutachten abschaffen sollte.

- Das Netzwerk „Brücken bauen“, Anfang 2020 von Gitta Kiehle und Thomas Knuth ins Leben gerufen, wird mit dem Diakoniepreis des Diakonischen Werks im Kreis Recklinghausen ausgezeichnet. Ziel der Initiative ist es, Halternern unkompliziert Hilfe zukommen zu lassen. 80 Menschen sind dafür über Whatsapp vernetzt, die bei Umzügen helfen, Möbel zur Verfügung stellen oder auch Fernfahrern an Weihnachten kleine Geschenke auf den Rastplatz bringen. Unterstützt wird das Netzwerk von der evangelischen und katholischen Kirche, der freien Gemeinde Wendepunkt, dem Diakonischen Werk, der Caritas, der Bürgerstiftung und dem Ehrenamt Haltern am See.